Kastration Kätzin
Kastration oder Sterilisation?
Bei Katzen wird eine Kastration durchgeführt, d.h. die Keimdrüsen, also die Eierstöcke beim weiblichen Tier, werden vollständig entfernt. Dies hat zu Folge, dass die Kätzin keinen Zyklus mehr hat und somit nicht mehr rollig wird, sich nicht fortpflanzen kann und auch keinen Sexualtrieb hat. Würde man die Kätzin „nur“ sterilisieren, d.h. man würde nur die Eileiter durchtrennen, dann wäre der Sexualtrieb weiterhin erhalten und somit würde die Kätzin weiterhin rollig könnte aber nicht mehr tragend werden.
Warum sollte ich meine Kätzin kastrieren?
Der wichtigste Grund für eine Kastration ist es, die Fortpflanzungsfähigkeit bzw. den Fortpflanzungstrieb zu unterbinden.
Es werden aber auch weitere positive Nebenaspekte erzielt:
- Die Rolligkeit der Kätzin wird von nächtlichem Jammern, Schreien und Kratzen begleitet. Wer bereits eine rollige Katze erlebt hat, weiß, dass dies weder für den Besitzer noch für die Katze ein Vergnügen ist.
- Eine Dauerrolligkeit kann verhindert werden. Eine Dauerrolligkeit entsteht, wenn es zu keinem Deckakt kommt, da der Eisprung bei der Kätzin durch den Deckakt ausgelöst wird. Findet kein Deckakt statt z.B. bei einer in der Wohnung gehaltenen Katze, so findet auch kein Eisprung statt und es kommt zur Dauerrolligkeit. Aus diesem Grund sollten auch Kätzinnen, die alleine in der Wohnung gehalten werden kastriert werden, da eine Dauer-rolligkeit neben dem Stress auch zu einer erhöhten Gefahr für Gebärmutterentzündungen und durch den ständigen Hormoneinfluss auch zu einer erhöhten Rate an Gesäugetumoren führen kann.
- Unkastrierte Tiere beanspruchen auf der Suche nach einem Geschlechtspartner ein großes Territorium, was viele Gefahren birgt:
- Autounfälle
- Jagdunfälle
- Revierkämpfe mit anderen KatzenEs besteht eine erhöhte Gefahr, durch den Deckakt mit tödlich verlaufenden Viruserkrankungen wie B. dem felinen Leukosevirus oder dem felinen Immundefizienzvirus („Katzen-AIDS“) angesteckt zu werden.
Es gibt Studien, die eindeutig beweisen, dass kastrierte Katzen eine deutlich höhere Lebenserwartung gegenüber ihren unkastrierten Artgenossen aufweisen.
Wann sollte ich meine Kätzin kastrieren lassen?
Bei unseren typischen Hauskatzen, den sogenannten Europäisch Kurzhaar (EKH) tritt die Geschlechtsreife durchschnittlich zwischen dem 6. und 8. Lebensmonat ein. Rassekatzen wie z.B. Siamesen, Abessinier und Burmesen werden manchmal bereits mit 4 Monaten das erste Mal rollig, wohingegen Britisch Kurzhaar häufig erst um den 12. Lebensmonat erstmals rollig werden.
Einen Zusammenhang der Geschlechtsreife besteht auch mit dem Körpergewicht der Kätzin. In der Regel tritt die Geschlechtsreife ein, sobald die Kätzin ein Gewicht von circa 2,5kg erreicht hat. Somit empfiehlt es sich, bei den Katzen mit Freigang eine Kastration vor der ersten Rolligkeit durchzuführen so um den 6. Lebensmonat herum.
Was muss am Tag der Kastration und in der Folge beachtet werden?
Zum vereinbarten Termin bringen Sie Ihre Kätzin zu uns in die Praxis. Die Tierärztin führt eine kurze Allgemeinuntersuchung durch, ob die Narkosefähigkeit gegeben ist und Sie unterschreiben uns ein Formular zur Narkoseeinwilligung. Die Katze darf zuvor zwölf Stunden nichts gefressen haben – trinken darf sie. Bitte lassen Sie Freigänger zwölf Stunden vor der Operation nicht raus, denn nur so können Sie sicherstellen, dass die Katze nüchtern ist. Einige Stunden nach der Abgabe können Sie Ihre Katze wieder abholen. Sie hat nun einen kleinen Hautschnitt am Bauch der intrakutan vernäht ist. In der Regel benötigen die Katzen keinen Halskragen, aber Sie sollten darauf achten, dass die Katze die Wunde nicht beleckt, denn sonst benötigt sie einen Halskragen. Am Operationstag sollte Ihre Katze keine Treppen laufen und nicht springen. Selbstverständlich darf Ihre Kätzin für mehrere Tage nicht nach draußen. Machen Sie Ihrer Katze ein warmes Lager, in das sie sich zurückziehen kann. Die meisten frischoperierten Tiere wollen Ruhe. Ihre Katze ist mit Schmerzmitteln versorgt. Zehn Tage nach der Operation führen wir in der Praxis eine Wundendkontrolle durch. Danach ist die Kastration vollständig überstanden. Sollte Sie zwischenzeitlich etwas beunruhigen sind wir natürlich für Sie da.
Kastration bedeutet aktiven Tierschutz:
Es gibt auch in Deutschland viele herrenlose Katzen, die zum Teil durch mangelnden Menschenkontakt während der Prägephase menschenscheu sind und denen bei einer Krankheit keiner helfen kann. Sie müssen sich tagtäglich ihr Futter mühsam erjagen bzw. erstreiten und oft sind sie krank, unterernährt, voller Parasiten und wenn sie nicht frühzeitig an Krankheiten sterben, werden sie überfahren oder als Streuner von Jägern erschossen. Hält man sich vor Augen, dass ein einziges Katzenpaar rein rechnerisch innerhalb von 5 Jahren circa 13000 Nachkommen hervorbringen kann, so ist schnell klar, dass die Kastration das einzige Mittel ist, um weiteres Katzenelend zu vermeiden.