Kastration Kater

Kastration oder Sterilisation? 

Unter Kastration versteht man die Entfernung der Hoden beim Kater. Damit wird gewährleistet, dass die Fortpflanzungsfähigkeit vollständig unterbunden wird, aber auch der Fortpflanzungstrieb erlischt. Würde man eine Sterilisation durchführen, dann würde man nur die Samenleiter durchtrennen und die Hormonproduktion in den Hoden würde weiterlaufen, was zur Folge hätte, dass der Fortpflanzungstrieb und Markierverhalten, Katergeruch etc. erhalten bliebe.

Warum sollte ich meinen Kater kastrieren? 

Der wichtigste Grund für eine Kastration ist es, die Fortpflanzungsfähigkeit bzw. den Fortpflanzungstrieb zu unterbinden.

Es werden aber auch weitere positive Nebenaspekte erzielt:

  • Unkastrierte Tiere beanspruchen auf der Suche nach einem Geschlechtspartner ein großes Territorium, was viele Gefahren birgt: – Autounfälle
  • Jagdunfälle
  • Revierkämpfe mit anderen Katzen
  • Es besteht eine erhöhte Gefahr, durch den Deckakt mit tödlich verlaufenden Virus-erkrankungen wie B. dem felinen Leukosevirus oder dem felinen Immundefizienzvirus („Katzen-AIDS“) angesteckt zu werden.
  • Ein ebenfalls wichtiger Grund ist das Markieren des Reviers. Dieses arttypische aber für den Besitzer sehr unangenehme Verhalten ist der entscheidende Punkt weshalb auch rein in der Wohnung gehaltene Kater kastriert werden. Bei älteren, zu spät kastrierten Katern ist es möglich, dass das Markierverhalten nicht mehr vollständig reversibel ist.

Wann sollte ich meinen Kater kastrieren lassen? 

Durchschnittlich werden Kater in einem Alter von 8-10 Lebensmonaten geschlechtsreif. Für Sie als Besitzer macht sich dies am sehr strengen Geruch des Urins und daran bemerkbar, dass Ihr Kater sein Revier (also Ihre Wohnung!) mit Urin markiert. Bei Freigängern kann es vorkommen, dass Sie tagelang verschwinden auf der Such nach Geschlechtspartnern oder, dass sie vermehrt in Revierkämpfe verwickelt werden.

Was muss am Tag der Kastration und in der Folge beachtet werden? 

Zum vereinbarten Termin bringen Sie Ihren Kater zu uns in die Praxis. Die Tierärztin führt eine kurze Allgemeinuntersuchung durch, ob die Narkosefähigkeit gegeben ist und Sie unterschreiben uns ein Formular zur Narkoseeinwilligung. Die Katze darf zuvor zwölf Stunden nichts gefressen haben – trinken darf sie. Bitte lassen Sie Freigänger zwölf Stunden vor der Operation nicht raus, denn nur so können Sie sicherstellen, dass die Katze nüchtern ist. Einige Stunden nach der Abgabe können Sie Ihre Katze wieder abholen.

Ihr Kater hat nun 2 kleine Hautschnitte am Hodensack, die nicht vernäht wurden, somit müssen keine Fäden gezogen werden. In der Regel lecken Kater nicht an der Wunde. Sollte dies trotzdem der Fall sein, so melden Sie sich bitte in der Praxis. Am Operationstag sollte Ihre Katze keine Treppen laufen und nicht springen. Selbstverständlich darf Ihr Kater für mehrere Tage nicht nach draußen. Machen Sie Ihrer Katze ein warmes Lager, in das sie sich zurückziehen kann. Die meisten frischoperierten Tiere wollen Ruhe. Ihre Katze ist mit Schmerzmitteln versorgt.  Eine Kontrolle in der Praxis ist nicht nötig. Allerdings sollten Sie die nächsten Tage einmal täglich das Operationsfeld kontrollieren, dass keine Entzündung, Wundsekret o.ä. sichtbar ist. Sollte Sie etwas beunruhigen, sind wir natürlich für Sie da.

Kastration bedeutet aktiven Tierschutz: 

Es gibt auch in Deutschland viele herrenlose Katzen, die zum Teil durch mangelnden Menschenkontakt während der Prägephase menschenscheu sind und denen bei einer Krankheit keiner helfen kann. Sie müssen sich tagtäglich ihr Futter mühsam erjagen bzw. erstreiten und oft sind sie krank, unterernährt, voller Parasiten und wenn sie nicht frühzeitig an Krankheiten sterben, werden sie überfahren oder als Streuner von Jägern erschossen. Hält man sich vor Augen, dass ein einziges Katzenpaar rein rechnerisch innerhalb von 5 Jahren circa 13000 Nachkommen hervorbringen kann, so ist schnell klar, dass die Kastration das einzige Mittel ist, um weiteres Katzenelend zu vermeiden.